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Wichtiges Back-up: So lassen sich die eigenen Daten sichern

Der eigene Rechner entwickelt sich auch in Privathaushalten zu einer wichtigen Schaltzentrale: Immer mehr Informationen werden über das Internet bezogen, Online-Shopping gehört zum Alltag und mit der Digitalkamera oder dem Smartphone aufgenommene Fotos werden nur noch selten ausgedruckt. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass sich zunehmend wichtigen Dateien auf der Festplatte des Rechners ansammeln. Kommt es zu einem Defekt des Datenträgers, droht ein erheblicher Datenverlust. Damit ist hierzu nicht kommt, sollte regelmäßig ein sogenanntes Back-up durchgeführt werden.

Eingeschränkte Lebensdauer von Festplatten

Eine konventionelle Festplatte besitzt eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 5 bis 6 Jahren. Nicht immer kündigt sich ein Defekt rechtzeitig an, in der Regel sorgt eine kaputte HDD für einen erheblichen Datenverlust. Insbesondere, wenn die Festplatte bereits seit einigen Jahren im Betrieb ist, lohnt es sich den Zustand zu überprüfen: Das in jede moderne Festplatte eingebaute S.M.A.R.T.-System erlaubt eine Selbstdiagnose, anhand derer abgeschätzt werden kann, ob ein Risiko des Datenverlustes besteht. Daten wie Temperatur, Laufzeit, Schreibfehler und defekte Sektoren werden ausgelesen, daraus lässt sich wiederum eine Ausfallwahrscheinlichkeit berechnen. Allerdings zeigt sich auch hier, dass anhand der Diagnose keine vollständige Sicherheit gewährleistet werden kann – in etwa der Hälfte der Fälle erleidet die HDD einen Defekt, ohne dass vorherige Anzeichen darauf hingedeutet haben. Um die S.M.A.R.T.-Werte auszulesen sind übrigens kostenlose Tools zum Download erhältlich, viele Hersteller von Festplatten bieten zudem ebenfalls eine entsprechende Software an. Trotz dieses hilfreichen Indikators sollte also keinesfalls auf eine regelmäßige Sicherung der eigenen Daten verzichtet werden. Kommt es dennoch zu einem Datenverlust, welcher durch eine defekte Festplatte verursacht wird, ist häufig eine Datenrettung möglich. Einige Spezialisten haben sich auf diese Wiederherstellung spezialisiert. Hier muss noch einmal ausdrücklich betont werden, dass nur bei einem Defekt der Festplatte überhaupt entsprechende Fachunternehmen zurate gezogen werden müssen. Sind die Dateien nur durch eine einfache Löschung verloren gegangen, lassen sie sich oft mittels Wiederherstellungssoftware erneut sichtbar machen. Leider sind viele Anbieter solcher Dienstleistungen wenig seriös, die Kosten erreichen schnell einen Wert um oder über 200 Euro. Nur bei sehr wichtigen Daten erscheint es also lohnenswert, eine solche Summe zu investieren. Problematisch ist dabei auch, dass im Vorfeld keine Kostenvoranschläge gemacht werden. Erst nachdem die eigene Festplatte eingeschickt und begutachtet wurde, lassen sich verbindliche Kosten ermitteln. Auf diese Weise ist es schwierig, die Preise unterschiedlicher Anbieter miteinander zu vergleichen.

Wie eine Software bei dem Erstellen von Back-ups helfen kann

Natürlich wäre es technisch möglich, sämtliche Dateien manuell von der Festplatte auf einen zweiten Datenträger zu überspielen. Dies wurde allerdings viel Zeit in Anspruch nehmen; vor allem weil ein Back-up regelmäßig wiederholt werden sollte. Je nach Nutzung des PCs ist es auch für Gelegenheitsanwender ratsam, dass Back-up monatlich auf dem aktuellen Stand zu bringen. Es wurden neue Dateien gespeichert, andere wiederum gelöscht. Eine Back-up-Software ist in der Lage, dieses Procedere zu automatisieren. Der Anwender legt einfach fest, welcher Ordner grundsätzlich gesichert werden sollen. Beim ersten Back-up werden sämtliche Daten auf der zweiten Festplatte gespeichert. Bei allen weiteren Back-ups sorgt die Software dafür, dass nur noch Dateien gesichert wurden, die zusätzlich hinzugekommen sind. Zusätzlich lässt sich auch eine vollständige Sicherung durchführen, die das gesamte Betriebssystem umfasst. Dadurch kann der gesamte Rechner nach dem Austausch der Festplatte oder dem Neuaufsetzen des Betriebssystems wieder in den Ursprungszustand versetzen. Doch die Software kann noch mehr: Durch eine Kompression der gespeicherten Dateien benötigen die Daten auf dem externen Datenträger weniger Speicherplatz, als auf dem Original. Nicht bei jeder Software werden gleich viele Komprimierungsstufen angeboten, der Speicherplatzbedarf variiert also von Anwendung zu Anwendung. Das Verbraucherportal Netzsieger hat unterschiedliche Softwarelösungen miteinander verglichen – tatsächlich gibt es zwischen den Anwendungen erhebliche Differenzen. In einigen Kategorien weichen die angebotenen Softwarelösungen besonders stark voneinander ab: Die meisten Programme sind für Windows erhältlich, einige auch für MacOS, wenige besitzen eine Linux Unterstützung. Wird die Datensicherung auf einem FTP-Server vorgenommen, was womöglich insbesondere für kleinere Unternehmen interessant sein könnte, sollte die Software diese Option ebenso bieten. Auch eine automatische Cloud-Speicherung wird häufig angeboten, ist allerdings nicht obligatorisch, wie die Vergleichstabelle von Netzsieger beweist. Insbesondere wenig versierte Nutzer sollten auch darauf achten, dass die Bedienung der Software einfach und ohne größere Vorkenntnisse möglich ist. Gegenüber der manuellen Datensicherung besteht ein deutlicher Vorteil der Back-up-Software gerade im besonders einfachen User-Interface. Kommt es dennoch einmal zu Unklarheiten oder gar Problemen, ist es natürlich von Vorteil, wenn der Support jederzeit erreichbar ist. Eine kostenlose Hotline ist also ein großer Pluspunkt, eine ebenso nützliche Wissensdatenbank ist aber bei fast allen Anbietern vorhanden.

Eine Sicherung speichern: Welche Optionen gibt es?

Eine Software ist also hilfreich, wenn es darum geht die Sicherung zuverlässig und automatisiert durchzuführen. Neben dem Vorgang als solches stellt sich natürlich die Frage, wohin die Daten gespeichert werden sollten. Hierfür stehen grundsätzlich verschiedene Typen von Datenträgern zur Verfügung, die hier einmal vorgestellt werden sollen:

Sicherungspartition

Bei einer Sicherungspartition handelt es sich um die einfachste und zweifelsohne kostengünstigste Variante, um Platz für ein Back-up zu schaffen. Dabei wird die genutzte Festplatte in zwei virtuelle Festplatten aufgeteilt, die später im Betriebssystem auch zwei unterschiedliche Datenträger-Bezeichnungen erhalten. Physisch handelt es sich natürlich um die Hauptfestplatte, die ohnehin schon genutzt wird. Der Vorteil besteht darin, dass kein zusätzlicher Datenträger angeschafft werden muss, auch ein Kabelwirrwarr entfällt. Im Vergleich zur externen Festplatte muss zudem kein manueller Anschluss an den Rechner erfolgen, wenn eine Sicherung vorgenommen werden soll. Zu den Nachteilen gehört allerdings die Tatsache, dass eine nachträgliche Partitionierung nicht unproblematisch ist. Auch wenn es hierfür Softwarelösungen gibt, die kostenlos genutzt werden können, ist die Aufteilung der Festplatte ohne erneute Formatierung mit dem prinzipiellen Risiko eines Datenverlustes verbunden. Wird hingegen das Betriebssystem neu aufgesetzt, besteht diese Problematik nicht; dafür ist der Aufwand aber vergleichsweise hoch. Zudem sollte bedacht werden, dass auf diese Weise weniger Speicherplatz genutzt werden kann, weil prinzipiell sämtliche Dateien doppelt abgelegt werden. Kommt es zu einem Defekt der Festplatte oder vielleicht zu einem Verlust des Laptops, ist gleichzeitig auch das Back-up verloren.

zusätzliche interne Festplatte

Insbesondere bei einem konventionellen Desktop-Rechner handelt es sich durchaus um eine elegante Lösung, wenn eine zusätzliche Festplatte verbaut wird. Mittels einer Software lassen sich automatische Updates anstoßen, ohne dass der Nutzer aktiv werden muss. Der Speicherplatz wird nicht beschnitten; bei einem Defekt des Hauptdatenträgers gehen keine Dateien verloren. Die Kosten fallen relativ gering aus, der Einbau ist in einem modernen System auch ohne fundierte Kenntnisse durchzuführen. Festplatten werden per SATA angeschlossen und sofort vom Betriebssystem erkannt. Nachteilig wirkt sich hier aus, dass diese Variante vornehmlich Desktop-Nutzern zur Verfügung steht. Nicht alle Laptops bieten die Möglichkeit, einen zusätzlichen Datenträger einzubauen; zudem ist der Aufwand hier häufig größer. Ein weiterer Nachteil besteht natürlich darin, dass bei einem Brand, Hochwasser oder Diebstahl sämtliche Daten verloren sind. Zudem erscheint es durchaus denkbar, dass Malware auch auf die zweite Festplatte übergreifen kann.

Externe Festplatte

Gewissermaßen handelt es sich bei der externen Festplatte um den Klassiker für die Datensicherung. Die Vorteile dieser Lösung bestehen darin, dass der eigene PC nicht geöffnet werden muss, um eine zweite HDD einzubauen. Außerdem ist eine externe Festplatte natürlich universeller nutzbar; neben der Funktion als Speicherort für Back-ups lassen sich auch zusätzliche Dateien abspeichern, die beispielsweise zu einem Video- oder Fotoabend bei Freunden mitgenommen werden können. Beachtet werden muss allerdings, dass durch eine externe Festplatte ein oder gar zwei USB-Anschlüsse belegt werden. Außerdem ist es wenig ratsam, die zusätzliche Festplatte ständig angeschlossen zu lassen. Viele Produkte sind dann dauerhaft im Betrieb, was zu nervigen Geräuschen, Stromverbrauch und einem schnellen Ausfall führen kann. Sofern die Festplatte aber nur für das Back-up angeschlossen wird, muss der Nutzer hier wieder ein gewisses Maß an Disziplin zeigen und die HDD regelmäßig mit dem PC verbinden. Ein Vorteil besteht darin, dass die externe Festplatte räumlich von dem Gerät getrennt werden kann. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass Laptop und HDD gleichzeitig einem Diebstahl zum Opfer fallen.

optische Datenträger

Natürlich ist es prinzipiell möglich, die eigenen Daten auf CDs. DVDs oder Blu-Rays zu sichern. Prinzipiell kann hier ein großer Speicherplatz zu geringen Kosten bereitgestellt werden. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass sich die alten Daten nicht mehr überschreiben lassen. Auch die Lebensdauer wiederbeschreibbar Medien ist stark limitiert. Für ein regelmäßiges Back-up lohnen die Silberscheiben also kaum. Einige größere Daten wie Videos, Bilder- oder Musiksammlungen können allerdings durchaus auf diesem Wege gesichert werden. Möglicherweise stellen die optischen Datenträger somit auch eine sinnvolle Ergänzung dar.

NAS

Immer beliebter werden auch kleine Datenserver, besser bekannt als NAS (Network Attached Storage). Eingebunden in das heimische Netzwerk ist hier sogar je nach Server eine redundante Datensicherung möglich. Dies bedeutet, dass die Back-ups gleich auf mehreren Festplatten gesichert werden. Kommt es zu einem Ausfall, stehen die Dateien auf dem anderen Datenträger noch zur Verfügung. Auf diese Weise ist es sogar möglich, bestimmte Dateien wie Videos oder Fotos auf dem Hauptrechner zu löschen. Weil der Server in das Netzwerk eingebunden ist, kann – eine Internetverbindung vorausgesetzt – sogar ein Zugriff von unterwegs erfolgen. Außerdem kann von verschiedenen Geräten im Netzwerk auf die Mediendateien zurückgegriffen werden, sodass eine Betrachtung der Mediendateien auch per Smart-TV oder Tablet möglich ist. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass ein NAS mit entsprechender Festplattenbestückung vergleichsweise hohe Kosten verursacht. Zudem ist eine Konfiguration ohne ein gewisses Know-how kaum möglich. Außerdem verbraucht das Gerät zusätzlich Platz und Energie, weil es sich ständig im Betrieb befinden muss.

Cloud

Eine besonders interessante Variante ist die Back-up-Sicherung in der „Datenwolke“, also der Cloud. Die meisten modernen Software-Lösungen ermöglichen eine Anbindung an etablierte Cloud-Dienstleister wie Google Drive, Microsoft OneDrive oder Dropbox – die Cloud-Sicherung kann genauso durchgeführt werden, wie sich ein externer Datenträger auswählen lässt. Der besondere Vorzug besteht hier in der Einfachheit, weil keine zusätzliche Festplatte angeschlossen werden muss. Außerdem müssen keine Anschaffungskosten getragen werden, für die Cloud fallen monatliche Kosten an. Darüber hinaus lässt sich von sämtlichen Geräten und auch fremden PCs mit Internet-Zugang auf die Inhalte zugreifen. Dafür muss lediglich ein Log-in über das Browser-Interface erfolgen. Ein weiterer Vorteil: Auch Daten vom Smartphone lassen sich sichern, viele Apps ermöglichen einen automatischen Upload von Bildern in die Cloud. Nicht zu unterschätzen ist auch das hohe Maß an Sicherheit. Weil die eigenen Daten in einem Rechenzentrum gespeichert werden, ist mit einem Datenverlust kaum zu rechnen. Die Nachteile: Bei größeren Datenmengen über 100 GB ist die Cloud auf Dauer teurer als ein physischer Datenträger, außerdem wird eine schnelle und stabile Internetverbindung vorausgesetzt. Zudem bestehen immer wieder Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes; die Dateiübertragung sollte also nur verschlüsselt erfolgen.

Wie häufig sollte ein Back-up durchgeführt werden?

Die Frage nach der Häufigkeit einer Datensicherung ist durchaus wichtig, kann aber nicht pauschal beantwortet werden. Prinzipiell sollte sich jeder Nutzer die Frage stellen, welcher Datenverlust verschmerzbar ist. Wer beispielsweise an einem wichtigen Projekt arbeitet, sollte die Daten womöglich täglich oder gar zweimal täglich sichern. Handelt es sich dagegen um Bilder-Ordner, die ohnehin nur in unregelmäßigen Abständen aktualisiert werden, kann auch eine monatliche Datensicherung ausreichen. Der Anwender muss sich allerdings nicht für einen Zyklus entscheiden, viele Softwarelösungen ermöglichen unterschiedliche Zeitabstände für die Sicherung verschiedener Ordner. Außerdem sind einige Programme in der Lage, ein Back-up ereignisgesteuert auszulösen. Konkret könnte dies also bedeuten, dass eine Sicherung durchgeführt wird, sobald eine größere Menge Dateien in den Ordner verschoben wurde – beispielsweise, wenn neue Fotos aus dem letzten Sommerurlaub in dem Bilder-Ordner abgespeichert werden.

Fazit: Datensicherung unabdingbar

Wie sich zeigt, gibt es verschiedene Wege, die eigenen Dateien zu sichern. Außer Frage steht allerdings die Tatsache, dass auf die Datensicherung als solches keinesfalls verzichtet werden kann: Egal ob Bewerbungsunterlagen, Hausarbeiten oder Urlaubsfotos; immer mehr wichtige Dokumente und unersetzliche Erinnerungen werden überhaupt nur noch in digitaler Form gespeichert. Konkret bedeutet dies also, dass ein Verlust der Dateien auch einen Totalverlust der Informationen bedeutet. Die Frage, ob ein solcher Datenverlust eintritt, stellt sich übrigens nicht – sondern nur wann. Bei einem Datenträger handelt es sich letztlich um ein Verschleißteil, welches früher oder später ausfällt. Eine Software kann bei dieser Datensicherung hilfreiche Dienste leisten, in dem sich die Back-ups automatisieren lassen. Auf diese Weise kann es nicht dazu kommen, dass der Nutzer die regelmäßige Sicherung der Daten vergisst.